Nano-Gold im Kirchenfenster
Nanopartikel erobern mehr und mehr den Alltag. Sie machen Badewannen schmutzabweisend und desinfizieren Türklinken. Sie veredeln Cremes und Zahnpasta. Ein breiter Markt lockt die Nano-Forscher.
Bereits seit dem Mittelalter gibt es Nanotechnologie - zumindest in ersten technischen Anwendungen. In manchen Kirchenfenstern zum Beispiel. Ihre rubinrote Farbe verdanken sie nanometergroßen Goldpartikeln. Die Glashersteller ahnten damals nicht, daß sie mit den winzigen Goldmengen, die sie mit dem Glas einschmolzen, Cluster von Nanopartikeln erzeugten. Der Effekt: Statt goldgelb leuchteten die Fenster strahlend rot. Der "Farbwechsel" beruht auf den veränderten Eigenschaften solch kleiner Teilchen. Bei ihrer Größe - sie bestehen aus rund 100 Atomen - ändert sich die Wellenlänge des Lichtes: Statt goldenem Licht fällt rotes Licht in die Kirche.
(Auszug aus den VDI-Nachrichten Nr. 24 vom 15.06.2011)